
Die Unsicherheiten in der Weltwirtschaft haben deutlich zugenommen. Während die Erholungsphase der von der Covid 19-Pandemie ausgelösten Rezession in vollem Gange war, führen der Krieg in der Ukraine sowie die international hohe Inflation zu großen Unsicherheiten an den Kapitalmärkten.
Die ersten fünf Wochen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine haben die Volatilität auf breiter Ebene in die Höhe getrieben, auch wenn in den letzten Tagen leichte Anzeichen der Stabilisierung der Aktienmärkte erkennbar waren. Die europäische Wirtschaft, die stark von russischer Energie abhängig ist und enge wirtschaftliche Beziehungen zu Russland unterhält, ist von den Folgen des Krieges mit am stärksten betroffen. Insbesondere die gestiegenen Energiepreise, die Unterbrechungen der Versorgungskette und die Angst, Russland könnte die Lieferung von Gas und Öl reduzieren oder sogar ganz einstellen, führen zu großer Unsicherheit der Marktteilnehmer.

Das ohnehin schon komplizierte Szenario einer anhaltend hohen Inflation und des Rückzugs der Zentralbanken aus ihrer anpassenden Politik wurde durch den Krieg noch verschärft. Die Ungewissheit und die dadurch entstehenden Risiken haben erheblich zugenommen. Der Krieg und die daraufhin von den USA und Europa verhängten Sanktionen haben die Energie- und Rohstoffpreise drastisch in die Höhe schnellen lassen. Die Ukraine und Russland gehören zu den Hauptlieferanten von Rohstoffen aller Art: Öl, Gas, Getreide, Mineralien, Metalle usw. Ein anhaltender Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise verstärkt den Preisdruck und birgt ein erhebliches Risiko, dass die Inflation länger hoch bleibt und sich verfestigt. Die deutsche Inflation erreicht im März mit 7,3 % den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung.
Die erste Leitzinsanhebung der FED um 25 Basispunkte reduzierte etwas die Unsicherheit an der Zinsfront. Des Weiteren hat die EZB ihre Absicht bekundet, den Ausstieg aus dem Programm zur quantitativen Lockerung zu beschleunigen, wird aber angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit einer aggressiven Straffung ihrer Politik eher zögerlich sein.
Nachdem die Aktienmärkte im Zuge der verschärften Sanktionen noch bis Mitte März gefallen waren, konnten sie sich seitdem sogar deutlicher als erwartet erholen. Weshalb sich das aktive Management einmal mehr als positiv erweist.

Selbst der Rentenmarkt bleibt von dieser turbulenten Zeit nicht unberührt. Es wurde zwar schon einiges vorweggenommen, so erreichte beispielsweise die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen im März sogar ein Niveau über 2,5 %, jedoch ist auch hier ein Ende noch nicht in Sicht. Vorsicht ist vor allem in reinen Rentenportfolien geboten, egal in welchem Segment, denn die sind oft von Verlusten gekennzeichnet. Erst recht gilt dies für die Renditen in der Eurozone. Erst wenn eine Unterbrechung des Inflationstrends abzusehen ist, dürfte wieder Entspannung an den Rentenmärkten eintreten.
Die Aktienmärkte bleiben hochvolatil und hängen unmittelbar von Nachrichten aus der Ukraine ab. Solange keine diplomatische Lösung gefunden wird, bleibt uns diese Situation erhalten.
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